Pilger- und Kulturreise der Pfarre Maria Königin Strebersdorf
kurzer Erlebnisbericht
Eine Woche lang (August 2024) waren knapp über 30 Personen der Pfarre Strebersdorf in Spanien und Portugal mit dem Reisebus auf Pilger- und Kulturreise unterwegs.
Santiago de Compostela, der größte europäischer Fußwallfahrtsort, war unsere 1. Station. Bereits im 11. Jahrhundert wurde Santiago de Compostela, beim Grab des Heiligen Apostels Jakobus, neben Rom und Jerusalem zum bedeutendsten Wallfahrtsort der Christenheit. Seit dieser Zeit pilgern unzählig viele Menschen unter großen Strapazen hierher, um sich seelisch durch das Sakrament der Buße und körperlich zu reinigen und umzukehren. Der richtige Ort, um über sich selbst nachzudenken, umzukehren und die Sakramente bewusster zu empfangen.
2023 sind fast 450.000 Pilger einen der vielen Jakobswege gegangen. Wir erleben hier eine ganz andere Kirche. Viele junge Pilger sind hier zu sehen. Die deutlich höhere Präsenz an jungen Menschen ist ein unübersehbares Zeichen, dass Christentum Zukunft hat.
Ein sehr starkes Erlebnis war das Schwingen des 1,5 m großen, 53 kg schweren Botafumeiro (Weihrauchfass). In der Kuppel der Kathedrale des Märtyrers Jakobus wurde im 17. Jahrhundert das heute noch verwendete Rollensystem angebracht, dass das Schwingen bis hoch in die Seitenschiffe ermöglicht. Es ist gewaltig und beeindruckend zu sehen wie sich 8 vor dem Altarraum stehende Tiraboleiros im richtigen Moment in die Seile hängen, um dieses Weihrauchfass zum Fliegen zu bringen. Immer höher und immer schneller (mit fast 70km/h; deutlich schneller als man im Ortsgebiet fahren darf) saust dieses Weihrauchfass vor dem Altar vorbei, um dann bis fast an die Decke der Seitenschiffe zu schießen. Genauso geschickt wie die 8 Tiraboleiros das Weihrauchfast zum Schwingen bringen, bremsen sie es gekonnt ab, bis es wieder stillsteht.
Die tägliche Hl. Messe in jeweils sehr attraktiven Kirchen war ein high-light. Unserem Pfarrer Msgr. Franz Schuster ist bei seinen Predigten auf die Tageslesungen eingegangen und hat diese mit unserem Alltagsleben, mit unserem Pfarrleben und mit der konkreten Situation auf unserer Fahrt in Verbindung gebracht.
Viele „Santiago-Pilger“ gehen auch noch bis zum Kap Finisterre (westlichster Punkt Spaniens) ans „Ende der Welt“. Sind ja nur mehr ca. 80km. Aber auch in Portugal gibt es ca. ½ ° westlicher das Cabo da Roca, den westlichsten Punkt des europäischen Kontinents. Vor Christoph Kolumbus wusste niemand, ob hinter dem brodelnden Ozean noch etwas anderes war als Seeungeheuer und der sichere Tod. An beiden Orten wird die unbändige Kraft des Ozeans sichtbar. Es ist faszinierend zu beobachten wie gewaltig hoch die Wellen selbst bei normaler See hier schlagen. Aus genügender Distanz betrachtet ein wunderschönes Schauspiel. Am Cabo da Roca erleben wir darüber hinaus noch eine ziemlich kräftige Brise. Da mussten wir aufpassen, dass uns der Wind nicht umweht.
In Fatima wurde uns, nachdem wir die Entstehungsgeschichte auf uns wirken haben lassen, noch deutlicher wie häufig der liebe Gott ganz einfache Personen beruft, hier die drei Hirtenkinder, um einen Neuaufbruch im Reich Gottes zu bewirken. Genauso wie bei den Aposteln sind es nicht die Großen und Gelehrten, sondern einfache Menschen wie du und ich, die Gott ruft. Das darf uns mit großer Gelassenheit und Zuversicht erfüllen. Der liebe Gott kann und wird es auch mit uns Kleinen schaffen die Kirche zu erneuern, wenn sich jeder von uns mit seinem Können und Nichtkönnen vor allem aber mit seinem Herz IHM zur Verfügung stellt.
gez. Martina und Bruno Mucha